Das jüngste Weinbaugebiet Österreichs – es besteht in dieser Form erst seit 1995 – ist mit rund 770 Hektar Rebfläche auch eines der kleinsten des Landes, aber in einer Beziehung ganz groß: Hier führt der Grüne Veltliner das Regiment. Fixpunkte in den kleinen Weinorten sind bodenständige Buschenschanken, Ausflüge in die Geschichte gewähren Traismauer oder Herzogenburg. Seit dem Jahrgang 2006 kommen typische fruchtige, würzige Grüne Veltliner und kernige, mineralische Rieslinge unter der Bezeichnung „Traisental DAC “ auf den Markt.

In keinem anderen österreichischen Weinbaugebiet hat der Grüne Veltliner einen so hohen Flächenanteil: Mit 63 Prozent belegt das Traisental unangefochten Platz eins. Doch auch der Riesling gilt als Spezialität des Traisentals. Die Reben stehen überwiegend auf – oft winzigen – Terrassen mit trockenen, sehr kalkhaltigen, schottrigen Böden. Sie verleihen den Weinen ein sehr eigenständiges Profil, mit kräftigem Körper und festem Rückgrat. Die Mineralik ist Geschmacksträger, stützt die Säurestruktur und fördert somit die Langlebigkeit der Weine. Besondere Klimafaktoren – pannonische Einflüsse und gleichzeitig Kaltluft aus dem Alpenvorland bringen warme Tage und kühle Nächte – sorgen für eine sehr feine Aromatik und würzige Finesse. Die nahe Donau kann auch hier ihre temperaturausgleichende Rolle voll ausspielen.

Böden

Viele große Weine der Welt wachsen auf kalkreichen Böden. Das Traisental ist das einzige Weinbaugebiet Niederösterreichs, wo genau diese Böden dominieren. Kalkkonglomerate bilden die Basis der besten Lagen im Traisental. Diese einzigartige Bodenformation ist reich an wertvollen Mineralien und reguliert den Wasserhaushalt optimal. Die Böden verleihen dem Grünen Veltliner seine unverwechselbare Würze sowie sein klares, sortentypisches Aroma. Dem Riesling verleihen sie gebündelte Kraft und einen straffen Körper. Unsere Weine haben dadurch auch ein grosses Potenzial zur Lagerung. Markus Huber trinkt seine Lagenweine selbst am liebsten, wenn sie ein paar Jahre Flaschenreife haben.

Klima

Das Traisental liegt am Schnittpunkt von pannonischem und kontinentalem Klima. Kühle Winde aus den nahen Alpen treffen hier auf warme Luftströmungen aus dem Donautal. Dies führt zu teilweise extremen Unterschieden zwischen Tages- und Nachttemperatur, was vor allem in der Reifezeit der Trauben die Aromenausbildung und deren Einlagerung in die Beerenhaut (Schale) begünstigt. Unglaublich aromatische Weine sind das Ergebnis dieser natürlichen Besonderheit. Dies gepaart mit den einzigartigen Böden verleiht unseren Weinen die unverwechselbare Typizität.

Das Traisental ist ein attraktives Ausflugsziel, für Weinliebhaber, Wanderer, Radfahrer und Kulturinteressierte. Uralte Weintradition – noch weit vor der Weinkultur der Römer in der Region datiert – bestätigen Funde von Traubenkernen aus der frühen Bronzezeit. Ein modernes Kulturprogramm in großer Vielfalt bietet die nahe gelegene niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten. Von diesem südlichsten Punkt des Weinbaugebietes eröffnen sich viele Wege nach Westen und Osten: von Statzendorf, Unter- und Oberwölbling über Nußdorf, Reichersdorf, Getzersdorf und Inzersdorf bis nach Stollhofen, Frauendorf und Gemeinlebarn.

Verbindendes Element ist die Weinkultur, die von den Winzerfamilien in den zahlreichen Buschenschankbetrieben auf sympathische und genussvolle Weise vermittelt wird. Die Winzerinnen und Winzer sind sich der Bedeutung von Grüner Veltliner und Riesling als Botschafter des Gebietes sehr wohl bewusst. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag, den unverwechselbaren Weinstil noch bekannter zu machen – persönliche Nuancen bringen die dazu servierten bodenständigen kulinarischen Köstlichkeiten. Man sollte aber nicht versäumen, auch andere Sortenspezialitäten in Weiß und Rot zu verkosten.